Geschichte des 1. Weißenfelser Schützenverein e.V.

Pistolenschütze um 1950

Bereits seit dem 19.Jahrhundert existierte in Weißenfels ein Schützenverein. Im Dritten Reich und nach dessen Untergang dann in der DDR gab es keine Grundlagen für die Ausübung des Schießsportes in einem Verein. In beiden Diktaturen war der Schießsport eher auf militärischer bzw. vormilitärischer Ebene organisiert. Während der Existenz der DDR wurde der Schießsport, wie auch andere technische Sportarten wie z.B. Funksport, Motorsport, Flug- und Fallschirmsport sowie der Tauchsport in der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) ausgeübt.

Gewehrschütze um 1960

Waffen und Munition wurden von der Gesellschaft gestellt, Mitgliedsbeiträge waren eher in symbolischer Höhe zu entrichten. Der Teilverband für die Sportschützen war der Deutscher Schützenverband der DDR. Mit dem Ende der DDR endete auch die Existenz der GST, die im Frühjahr 1990 aufgelöst wurde.

Um den Schießsport in Weißenfels weiter auszuüben, setzten sich die Sportschützen zusammen und gründeten am 8.April 1990 den 1. Weißenfelser Schützenverein. Aus 16 Gründungsmitgliedern wurden schnell über 100 Mitglieder. Der Schießstand der GST mit den Gebäuden wurde von der Stadt an den Verein übertragen, technische Grundlagen waren somit vorhanden.


Hochwasser 1994, Schießstand

Unser Schießstand liegt in den Markwerbener Wiesen, eine Auelandschaft des Flusses Saale. Diese grüne Idylle hat leider dadurch auch einen Nachteil, da sie, obwohl doch ca. 500 m vom Fluss entfernt, trotzdem in dessen Überschwemmungsgebiet liegt. Und der Fluss hat seit 1990 schon zweimal "zugeschagen" - 1994 und 2013.

Hochwasser 1994, Vereinsheim

1994 stand das Wasser sehr lange im Gelände und den Gebäuden, der Schaden war groß. Leider verließen im Angesicht der Lage nach dem Hochwasser 1994 sehr viele Mitglieder den Verein, um sich anderen Vereinen anzuschließen oder den Sport aufzugeben. Die aktivsten Schützen fassten den Mut zuzupacken und alles wieder herzurichten. Es gelang in geschlossener Gemeinschaft, der Schießstand wurde zugleich durch Aufschüttungen in seiner Geländehöhe um ca. 0,5 m angehoben.

Schon 19 Jahre später war es wieder so weit. In den ersten Junitagen 2013 trat der Fluss sehr schnell über die Ufer, da Talsperren überliefen. Das Wasser stand nicht ganz so hoch, Gebäude und Gelände waren trotzdem meterhoch unter Wasser. Innerhalb weniger Tage ging das Hochwasser aber auch wieder zurück.

Hochwasser 2013, Schießstand

Durch die Hilfe der städtischen Feuerwehr, die eine Hochleistungspumpe zur Verfügung stellte, gelang schnelle Abhilfe. Durch rasches Abpumpen konnte das Wasser innerhalb weniger Tage entfernt werden, sofort wurden Stand und Gebäude gereinigt, Bautrockner aufgestellt, Schäden an der elektrischen Anlage und der Heizung beseitigt. Schließlich, nach Reinigungs- sowie Maler- und Fliesenlegerarbeiten, konnte der Schießbetrieb nach nur wenigen Wochen wieder aufgenommen werden.

Hochwasser 2013, Schießstand

Herzlichen Dank auch den finanziellen Helfern. Sowohl die Schützen selbst, als auch die Stadt Weißenfels und die Versicherung spendeten Geld zur Wiederherstellung der Anlagen und der Beschaffung von Ersatzmobiliar. Selbst Schäden einer Katastrophe können rasch beseitigt werden, wenn alle helfen und mit zupacken. Lediglich Schützenfest und Weihnachtsfeier fielen dem Hochwasser im Jahr 2013 zum Opfer.

Nun haben wir rein rechnerisch wieder etwa ? Jahre Ruhe vor dem nächsten Hochwasser. Auch dann werden wir nicht einfach aufgeben.





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